Aktuelle Polarforschung

Das Leben der Forscher in der Polarstation – zwischen ewigem Eis, Grenzerfahrungen und vollkommener Glückseligkeit

Wer in einer Polarstation, abgeschieden von der Zivilisation arbeitet, der entwickelt mit unter ein anderes Bewusstsein. Das ewige Eis, das die Forscher in der Antarktis umgibt, birgt tückische Gefahren. Auf der Polarstation arbeiten und forschen Menschen unterschiedlicher Interessen, Kulturen und Nationen, die sich zudem Fremd sind, auf engstem Raum zusammen. Wie ergeht es den Menschen in der Polarstation? Wie lebt man in der Forschungsstation und welche alltäglichen Hürden müssen die Forscher bewältigen? Einmal die romantischen Kulisse, die Polarlichter und die zauberhaften Sonnenuntergänge der Antarktis sehen zu können, bleibt für viele Naturbegeisterte ein unerfüllter Traum. Doch welche Gefahren, Hindernisse, Hürden und Emotionen die Abgeschiedenheit mit sich bringt, können die wenigsten Menschen nachvollziehen. Erfahren Sie in diesem Beitrag, wie die Forscher Ihren Alltag meistern.

Welche Polarstationen sind in der Antarktis aufgestellt?

Es gibt viele Polarstationen in der Antarktis. Russland, Deutschland, die USA, Japan, Frankreich und Italien haben derzeit Forschungsstationen in der Antarktis aufgestellt. Die Polarstationen sind zum Teil mobile Stationen, die nach einer gewissen Zeit wieder abgebaut werden. Geforscht wird in der Westantarktis, auf den antarktischen Inseln, an der Ostküste, auf den Halbinseln und auch im tiefsten Inneren der Antarktis. Die Forscherteams bestehen aus kleinen Gruppen, die sich mitunter das ganze Jahr in der Polarstation aufhalten und an ihren Projekten forschen. Ein Forscherteam kann unterschiedliche Projekte erforschen, das Team kann aber auch gemeinsam für eine Forschungsstudie ausgesendet werden.

Wer lebt in der Polarstation?

Neben den Forschern ist auch der Stationsleiter vor Ort, in vielen Fällen übernimmt er eine weitere wichtige Funktion. Vor Ort befindet sich zudem ein Arzt, ein Koch oder eine Köchin, ein/e Funker/in und ein IT-Spezialist. Jeder muss sich auf den anderen verlassen können, denn die Lebensverhältnisse sind in der lebensfeindlichen Umgebung sehr eingeschränkt.

Was wird in der Polarstation erforscht?

Wer glaubt in der Polarstation befinden sich nur Geologen, der hat sich getäuscht. In einer Polarstation können unterschiedliche Forschungsprojekte umgesetzt werden. Auf Grund der örtlichen Gegebenheiten, der Abgeschiedenheit und der wochenlangen Dunkelheit, kommen zahlreiche Forscherteams aus unterschiedlichen Bereichen. Geforscht wird in zahlreichen Polarstationen, die von unterschiedlichen Nationen besetzt sind. In einer Polarstation können sich Geophysiker, Meteorologen, Astrophysiker, Astronomen, Luftchemiker, Luft- und Raumfahrtingenieure, Biologen und Naturforscher und viele Weitere begegnen.

Wie leben Forscher in der Polarstation?

Das Leben in einer Polarstation ist äußerst beengt. Auf einer kleinen Fläche kommen mehrere Menschen unterschiedlicher Kulturen zusammen. Die meisten Teams errichten in der Nähe der Polarstation, sogenannte Observatorien oder Messstationen, die sie regelmäßig kontrollieren müssen. Bestimmte Messstationen von Luftforschern, dürfen nur zu Fuß besucht werden. Die Abgase des Motorschlittens hätten eine Verfälschung der Messwerte zur Folge. Wer sich zu Fuß in die lebensbedrohliche Umgebung hinauswagt, der sollte sich warm anziehen. Die kälteste, jemals in der Antarktis gemessene Temperatur betrug -89,2 °C. In der Polarstation selbst herrscht ab den antarktischen Südsommermonaten ein reges Treiben. Von November bis Februar oder März kommen auch Touristen in die Gebiete und die Polarstationen sind von Forschern gut besucht. Für die Winterzeit kommt ein Überwinterungsteam zur Bewachung der Polarstation an, das dann in den folgenden Monaten komplett abgeschnitten von der Außenwelt in der Polarstation lebt.

Welchen Luxus können die Forscher in der Polarstation erwarten?

Eine Polarstation ist selbstverständlich mit allen technischen Highlights und mit modernstem Forschungsequipment ausgestattet.
Die Plattform der Station umfasst mehrere Containerbauten, Messtationen und Forschungsanlagen. In den Containergebäuden sind auch die Wohn-, Sanitär- und Schlafräume, ein Speisesaal, eine Großküche, ein Krankenhaus und Freizeit- und Fitnessangebote untergebracht. Die Neumeyer III Polarstation hat sogar eine Sauna für die Forscher bereit.

Wie ergeht es den Forschern in der Polarstation Emotional?

Ab der Wintersonnenwende, die jedes Jahr etwa auf den 21. Dezember fällt, haben die Forscher mit einer zusätzlichen Herausforderung zu kämpfen. Manchen Menschen kann die dämmerige Dunkelheit sehr aufs Gemüt schlagen kann. Die Sonne geht für mehrere Monate nicht mehr auf und steigt nicht über den Horizont. Je näher die Polarstation am Nordpol gelegen ist, desto länger dauert die Dunkelheit an. An einigen Forschungsstationen ist es zwei Monate lang dunkel, an anderen bis zu 6 Monate lang. Die dämmerige und finstere Jahreszeit, kann bei einigen Menschen Depressionen auslösen. Andererseits schwören einige Forscher auf die Abgeschiedenheit und erkennen den Mehrwert auf der Polarstation. Die Einsamkeit kann Kreativität und neue Erkenntnisse hervorrufen.

Quellen zur Textgestaltung:

https://www.bmbf.de/de/arbeiten-wo-sich-pinguin-und-robbe-gute-nacht-sagen-7680.html
https://www.helles-koepfchen.de/?suche=polartag+und+polarnacht
https://de.wikipedia.org/wiki/Forschungsstationen_in_der_Antarktis#Ehemalige_Stationen_auf_Antarktika_und_den_antarktischen_Inseln
https://www.rtl.de/cms/zauberei-auf-der-polarstation-so-sieht-es-aus-wenn-man-bei-84-grad-kocht-4238718.html
https://www.istockphoto.com/de/foto/romantik-in-der-antarktis-gm877254850-244813838